Die Freibad-Technik. Foto:
Husmann / Kreiszeitung |
KIRCHWEYHE (yk) Ein
Chlorgasunfall im Freibad Weyhe in der Nacht vor dem letzten Badetag der
diesjährigen Saison sorgte für einen Großeinsatz der Feuerwehr.
Aus dem rund 60 Liter
fassenden Chlorbehälter in der Maschinenanlage des Bades war am Dienstag
gegen 21.30 Uhr durch ein undichtes Ventil Chlor ausgetreten. Der erhöhte
Chlorgasgehalt im Maschinenraum löste die Alarmanlage aus und warnte den
auf dem Gelände wohnenden Freibad-Chef Hubert Dollinger, der umgehend um
Hilfe der Feuerwehr bat. Gleichzeitig mit dem Alarm sprang eine
Sprinkleranlage an, um das Gas am Boden zu halten.
Die Leitstelle
Diepholz löste um 21.40 Uhr Alarm für Kirchweyhe aus, wenig später für den
Messwagen Sudweyhe, die Wehr aus Lahausen und die Gefahrgutstaffel Syke.
Schließlich waren 66
Wehrmänner vor Ort, um die gefährliche Situation in den Griff zu bekommen,
"denn Chlorgas ist in hoher Konzentration schweinsgefährlich", wie Arnold
Eckardt, Leiter des Fachbereichs "Bildung und Freizeit" der Gemeinde Weyhe
gestern betonte.
"Wichtig war vor allem
die Sicherheit der Leute", bestätigte auch Kreisfeuerwehrarzt Thomas
Wichmann aus Kirchweyhe, der ebenso vor Ort war wie Kreisbrandmeister
Dieter Scharf. Wichmann: "Das Gas führt zu schweren Verätzungen der
Atemwege, der Haut und der Augen." Deshalb sei der Einsatz auch so
umfangreich gewesen, und es mussten Vollschutzanzüge eingesetzt werden."
Gesichert durch
Atemschutzträger wurden drei Trupps zu je zwei Feuerwehrmännern in
Chemikalienschutzanzüge (CSA) gesteckt und arbeiteten sich in den
Maschinenraum vor. Dort gelang es, das undichte Ventil des Tanks zu
schließen und weiteres Austreten von Chlor zu unterbinden. Wichmann:
"Während des gesamten Einsatzes wurde weiträumig um das Bad herum
gemessen, ob Chlorgas in die Luft gelangt war." Die Ergebnisse aber
zeigten, dass eine Gefährdung der Umwelt nicht gegeben war. Tim Gerhard,
Pressesprecher der Weyher Wehren: "Ausschließlich aus Sicherheitsgründen
war es einfach unumgänglich, diesen Einsatz so groß zu fahren. Es dauert
eben seine Zeit, bis die Kameraden entsprechend gesichert und die Träger
der Vollschutzanzüge einsatzbereit sind."
Nach dem Einsatz, der
bis etwa 0 Uhr dauerte, versiegelte die Polizei den Maschinenraum. Ein
Sachverständiger soll klären, wie es zur Undichtigkeit beim Chlorbehälter
kommen konnte.