|
Gas-Hochdruckleitung geborsten
Rund 40 Anwohner
des Moordamms evakuiert / Eisenbahnverkehr stoppte / "Keine Gefahr für die
Bevölkerung"
Von unserem Redakteur
Justus Randt
WEYHE-KIRCHWEYHE. Von Weitem sah es
aus wie der Qualm eines Feuers. Das sollen auch Lokführer der Deutschen Bahn
gemeldet haben. Der Geruch, vermuteten einige Anwohner der Straße Moordamm,
stamme wohl von herum liegenden gelben Säcken. Irrtümer, die Polizei und
Feuerwehr innerhalb von zehn Minuten aufklärten: In dem Wohngebiet war
unmittelbar am Gleis eine Gashochdruckleitung geborsten. Nachdem gegen 8.30
Uhr schließlich der Feuerwehreinsatzleitstelle in Diepholz Gasgeruch
gemeldet worden war, ging alles ganz schnell: Unter dem Kommando des
stellvertretenden Kirchweyher Ortsbrandmeisters Detlef Göldner und mit Hilfe
der Sudweyher Wehr, die über entsprechende Messgeräte verfügt, wurden
insgesamt rund 40 Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Gebäude
evakuiert. Polizisten holten die Bewohnerin des nur rund 20 Meter von der
Rohrbruchstelle entfernten Hauses Nummer 21 mit einer Schutzmaske aus ihrem
Haus und schalteten sämtliche Sicherungen aus, damit die Stromzufuhr
unterbrochen wurde. Unterdessen ermittelten Wolfgang Denker und sein Team
von der "Fachgruppe technische Entstörung" des Gaslieferanten Stadtwerke
Bremen (swb), dass es sich bei dem geborstenen Rohr um eine
16-bar-Hochdruckleitung handelte, die den mit feinem Sand versetzten
Brennstoff in Weyher und Stuhrer Richtung transportiert. Wahrend die
swb-Leute daran arbeiten die Leitung "abzuschiebern", hat Holger Wolf,
Notfallmanager der Deutschen Bahn aus Bremen, alle Hände voll zu tun, am
Unfallort den Zugverkehr im Blick zu behalten. Zu sehen ist allerdings
nichts von der Eisenbahn: Seit 8.40 Uhr läuft nichts mehr auf der Linie
Bremen-Osnabrück. Bis 10.23 Uhr bleiben die Gleise gesperrt - und diverse
Züge stecken. Zu diesem Zeitpunkt ist die Evakuierung schon aufgehoben, die
Anwohner, denen das Feuerwehrgerätehaus als Unterkunft angeboten worden war,
können zurück in ihre Wohnungen. Auch die Beschäftigten der benachbarten
Kesselwagen-Reinigungsfirma können wieder ans Werk gehen. Die unmittelbar am
Leck gelegenen Gebäude und dort geparkte Autos sind mit Sand aus der enormen
Gasfontäne überzogen. Manche munkeln, der fliegende Sand und der Gasgeruch
seien schon seit Tagen wahrzunehmen gewesen. "Für die Bevölkerung hat keine
Gefahr bestanden", sagt der Mann von der swb. Ein "Gefahrenpotenzial" habe
lediglich "der Bahnkörper mit der Oberleitung" dargestellt. Auch die Polizei
spricht davon, dass "keine Explosionsmischung" festgestellt worden sei:
"Unmittelbare Gefahr bestand nur im Radius von 20 bis 30 Metern um die
Austrittsöffnung." Die Ursache des Leitungsbruchs ist noch unklar.
[01.02.2006] |