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Einsatz "Gasaustritt" in Kirchweyhe (31.01.2006)

 

Die "Regionale Rundschau" schrieb am 01.02.06 zu diesem Einsatz:

Gas-Hochdruckleitung geborsten
Rund 40 Anwohner des Moordamms evakuiert / Eisenbahnverkehr stoppte / "Keine Gefahr für die Bevölkerung"

Von unserem Redakteur
Justus Randt

WEYHE-KIRCHWEYHE. Von Weitem sah es aus wie der Qualm eines Feuers. Das sollen auch Lokführer der Deutschen Bahn gemeldet haben. Der Geruch, vermuteten einige Anwohner der Straße Moordamm, stamme wohl von herum liegenden gelben Säcken. Irrtümer, die Polizei und Feuerwehr innerhalb von zehn Minuten aufklärten: In dem Wohngebiet war unmittelbar am Gleis eine Gashochdruckleitung geborsten. Nachdem gegen 8.30 Uhr schließlich der Feuerwehreinsatzleitstelle in Diepholz Gasgeruch gemeldet worden war, ging alles ganz schnell: Unter dem Kommando des stellvertretenden Kirchweyher Ortsbrandmeisters Detlef Göldner und mit Hilfe der Sudweyher Wehr, die über entsprechende Messgeräte verfügt, wurden insgesamt rund 40 Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Gebäude evakuiert. Polizisten holten die Bewohnerin des nur rund 20 Meter von der Rohrbruchstelle entfernten Hauses Nummer 21 mit einer Schutzmaske aus ihrem Haus und schalteten sämtliche Sicherungen aus, damit die Stromzufuhr unterbrochen wurde. Unterdessen ermittelten Wolfgang Denker und sein Team von der "Fachgruppe technische Entstörung" des Gaslieferanten Stadtwerke Bremen (swb), dass es sich bei dem geborstenen Rohr um eine 16-bar-Hochdruckleitung handelte, die den mit feinem Sand versetzten Brennstoff in Weyher und Stuhrer Richtung transportiert. Wahrend die swb-Leute daran arbeiten die Leitung "abzuschiebern", hat Holger Wolf, Notfallmanager der Deutschen Bahn aus Bremen, alle Hände voll zu tun, am Unfallort den Zugverkehr im Blick zu behalten. Zu sehen ist allerdings nichts von der Eisenbahn: Seit 8.40 Uhr läuft nichts mehr auf der Linie Bremen-Osnabrück. Bis 10.23 Uhr bleiben die Gleise gesperrt - und diverse Züge stecken. Zu diesem Zeitpunkt ist die Evakuierung schon aufgehoben, die Anwohner, denen das Feuerwehrgerätehaus als Unterkunft angeboten worden war, können zurück in ihre Wohnungen. Auch die Beschäftigten der benachbarten Kesselwagen-Reinigungsfirma können wieder ans Werk gehen. Die unmittelbar am Leck gelegenen Gebäude und dort geparkte Autos sind mit Sand aus der enormen Gasfontäne überzogen. Manche munkeln, der fliegende Sand und der Gasgeruch seien schon seit Tagen wahrzunehmen gewesen. "Für die Bevölkerung hat keine Gefahr bestanden", sagt der Mann von der swb. Ein "Gefahrenpotenzial" habe lediglich "der Bahnkörper mit der Oberleitung" dargestellt. Auch die Polizei spricht davon, dass "keine Explosionsmischung" festgestellt worden sei: "Unmittelbare Gefahr bestand nur im Radius von 20 bis 30 Metern um die Austrittsöffnung." Die Ursache des Leitungsbruchs ist noch unklar.

[01.02.2006]