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Alarmübung "Verkehrsunfall" in Dreye (04.08.2006)

Die Ortsfeuerwehren der Gemeinde Weyhe übten am 04.08.06 gemeinsam mit dem Rettungsdienst und der Polizei den Einsatzablauf einer Großschadenslage.

Angenommen wurde ein Verkehrsunfall zwischen einem Linienbus und einem PKW, bei welchem mehrere Personen verletzt wurden. Zusätzlich verunfallte an der Einsatzstelle ein Gefahrguttransporter, welcher radioaktive  und ätzende Stoffe geladen haben sollte. 

Im Einsatz waren rund 200 Kräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen.

Bilder werden in Kürze auf den Seiten der Feuerwehr Leeste zu finden sein: www.feuerwehr-leeste.de

Die "Regionale Rundschau" schrieb am 05.08. in ihrer Ausgabe zu dieser Übung:

Großübung fordert alle Kräfte
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst bei "Busunglück" in Dreye im Einsatz

Von unserem Redakteur
Michael Rabba

 

WEYHE-DREYE. Eine groß angelegte Übung auf der Dreyer Straße hat gestern Nachmittag über 200 Einsatzkräfte aller Weyher Ortsfeuerwehren sowie der Polizei und des Rettungsdienstes auf den Plan gerufen. In Szene gesetzt wurde ein so genanntes Großschadensereignis: Ein voll besetzter Linienbus ist frontal mit einem VW Golf zusammengestoßen, jede Menge Busfahrgäste sowie die Autoinsassen sind schwer verletzt. Doch damit nicht genug: Die Übungsleiter des Polizeikommissariates Weyhe haben auch noch einen mit Gefahrgut beladenen Kleintransporter an dem Unfall zwischen Mittelwendung und Bahn beteiligt. Alarmiert um kurz vor 15.30 Uhr sah sich die wenig später als erste am Unfallort eintreffende Dreyer Wehr mit einer dramatischen Lage konfrontiert. Verletzte im Bus schreien um Hilfe, in dem Golf sind Fahrer, Beifahrer und ein Mitfahrer eingeklemmt. Dann wird klar - ein weiteres Fahrzeug ist verunglückt. Knapp 50 Meter hinter dem Bus steht ein Kleintransporter - Aufkleber weisen auf eine radioaktive Ladung hin. Die ersten Notärzte und die Sondereingreifgruppe des DRK treffen ein, dann immer mehr nachalarmierte Feuerwehren, bis schließlich alle sieben Ortswehren der Gemeinde Weyhe vor Ort sind und von Gemeindebrandmeister Norbert Warnke gesagt bekommen, was sie zu tun haben. Der Busfahrer ist bei der Fahrt in Richtung Dreye bewusstlos geworden, das Gefährt geriet auf die Gegenspur. Der entgegen kommende Transporter konnte noch ausweichen, nicht aber der nachfolgende Golf. Groß nachdenken über den Unfallhergang können die Einsatzkräfte aber nicht, jetzt ist von ihnen schnelle Hilfe gefordert. Während sich Feuerwehrleute zu den eingeklemmten Autoinsassen vorarbeiten, klettern geschockte Busfahrgäste durch ein Fenster auf das Dach. Eine Mutter rennt mit ihrem Sohn zu den Notärzten: Glasscherben haben dessen Unterarme aufgeschlitzt. "Hier ist eine schwangere Frau" ruft ein weiterer Verletzter und hämmert gegen eine Bustür. Die Feuerwehr errichtet ein Zelt zur Versorgung der "Verletzten" - die von Mitgliedern der Feuerwehren Seckenhausen und Brinkum gemimt werden. Den Mitfahrer im Golf indes können sie nur noch "tot" aus den Trümmern des Autos bergen. Derweil schlüpfen Mitglieder der Gefahrgutstaffeln der Sudweyher Wehr und des Kreises in Schutzanzüge, um die Ladung des Transporters zu untersuchen: radioaktives Iridium und eine Lauge. Aus dem Wagen tröpfelt es auf die Straße.Die Übung zog sich bin in den Abend hin - wie zufrieden alle Beteiligten mit dem Verlauf und ihrer Zusammenarbeit sein können, bleibt abzuwarten. Eines aber stand bereits gestern fest, wie Jutta Stricker, Sprecherin der Polizeiinspektion Diepholz, betonte: "Eine Übung in dieser Größenordnung hat es hier noch nicht gegeben."

(Regionale Rundschau vom 05.08.2006)