BARRIEN (mwa)
Sachschaden in Höhe von mindestens 200 000 Euro entstand in der Nacht zu
gestern bei einem Großbrand in Barrien: Im Obergeschoss eines Bungalows an
der Straße "Südfeld" war gegen Mitternacht Feuer ausgebrochen.
Das Obergeschoss wurde
durch das Feuer völlig zerstört, das Untergeschoss durch Rauch und große
Mengen Löschwasser stark beschädigt.
"Das hätte richtig
böse ins Auge gehen können", sagt Feuerwehr-Sprecher Jens Seifert. "Die
Bewohner waren noch wach, als das Feuer ausbrach. Eine Stunde später, und
vielleicht hätte niemand überlebt." So hatten jedoch die vier Personen,
die sich im Haus befanden, das Feuer selbst bemerkt und konnten sich
retten. Eine Frau erlitt einen Schwächeanfall und musste ins Krankenhaus
gebracht werden. Um 23.45 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Nur
fünf Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte am Südfeld ein.
"Da war das
Obergeschoss schon nicht mehr zu retten", beschreibt Seifert. "Sämtliche
Räume in der oberen Etage brannten bereits." Und weil von der Decke
Trümmer auf die Feuerwehrleute herab fielen, mussten sie ihren Einsatz
abbrechen. "Wir konnten den Brand nur mehr von außen bekämpfen", so Jens
Seifert.
Die Feuerwehrleute
mussten also großflächig die Dachpfannen abtragen und den Dachstuhl mit
Äxten und Kettensägen aufbrechen. Dabei wurden sie immer wieder durch
Rauchgas-Durchzündungen (so genannte "Flash-over") gefährdet, bei denen
bis zu drei Meter hohe Flammen aus dem Dach schlugen. Seifert: "Wir
mussten allein 80 Atemschutzträger einsetzen, weil bei dieser schweren
Arbeit und der großen Hitze der Luftvorrat in den Pressluftflaschen für
maximal 15 Minuten gereicht hat." Insgesamt waren rund 180 Feuerwehrleute
aus Barrien, Gessel, Syke, Okel, Ristedt, Gödestorf, Henstedt,
Jardinghausen, Melchiorshausen und Sudweyhe vor Ort.
Gegen vier Uhr nachts
hatte die Feuerwehr den Brand dann soweit unter Kontrolle, dass die ersten
Verstärkungen wieder nach Hause abrücken konnten. Für die Barrier dauerte
die Brandwache indes noch bis morgens um halb neun. Eine Infrarot-Kamera
half ihnen dabei, die letzten Glutnester ausfindig zu machen und zu
löschen.
Die Diepholzer Polizei
hat Haus und Grundstück inzwischen beschlagnahmt. Experten forschen nach
der Brandursache. "Die Ermittlungen werden vermutlich den ganzen Montag
über andauern", war gestern dazu aus Diepholz zu erfahren. Erste
Vermutungen der Feuerwehr deuten indes auf einen Defekt an einem
Elektrogerät hin.