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Einsatz "Strohdachhausbrand Daneke" in Lahausen aus dem Jahr 1964

 

Bericht der Lokalzeitung vom 18. Juli 1964 :

(Bilder ebenfalls dem Bericht entnommen)

Zum Bergungseinsatz wird ein Sudweyher Feuerwehrmann mit einem Preßluftatmer ausgerüstet.

Strohdachhaus in Flammen

Gestern morgen riefen die Sirenen die Wehrmänner in die Syker Straße

LAHAUSEN. Übermüdete Kirchweyher Feuerwehrmänner waren gestern morgen in Lahausen eingesetzt. Beim Aufrichten der umgekippten Diesellok hatten sie noch bis gegen 3 Uhr morgens auf dem Bahngelände in Kirchweyhe Brandwache "geschoben", und kurz nach 8 Uhr rief sie die Sirene schon wieder zu einem Einsatz. In dem strohgedeckten Bauernhaus des Hofes Daneke, Syker Straße 7, war ein Brand entstanden, der rasch um sich griff. Das Gebäude brannte trotz schnellen Einsatzes der Wehren aus Lahausen, Kirchweyhe und Sudweyhe bis auf die Grundmauern nieder. Der Sachschaden wird auf 50.000 DM geschätzt.

Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt. Heu lag nicht auf dem Boden, so daß eine Selbstentzündung ausscheidet. Ob der zündende Funke nun vom Ofen, vom Schornstein, von der elektrischen Anlage oder von irgendeiner anderen Quelle herrührte, Nahrung fand er in dem trockenen Gebälk und dem Strohdach jedenfalls genug. Augenzeugen sahen einen riesigen Rauchpilz und hoch lodernde Flammen.

Das Feuer wurde von der Hofbesitzerin entdeckt, als sie gestern gegen 8.10 Uhr vom Einkaufen zurückkehrte. Während Nachbarn die Feuerwehr alarmierten, versuchte man noch, Inventar zu retten. Die rasch um sich greifenden Flammen, die natürlich vor der Zwischendecke keinen Halt machten, zwangen aber die Rettungsarbeiten einzustellen.

Inzwischen traf das Lahauser Löschfahrzeug ein, und die Wehrmänner legten sofort eine Schlauchleitung zu einem 50 m entfernten Brunnen. Zusammen mit dem nun ebenfalls eintreffenden Kirchweyher Tanklöschfahrzeug bekämpfte man zunächst erfolgreich das Feuer an den beiden Nebengebäuden, zu denen der Brand übergesprungen war. Dann richteten sich sechs C-Rohre in die Flammen auf dem Bauernhaus. Mit diesen enormen Wassermassen hatte man das Feuer bald unter Kontrolle, so daß die nun eingetroffenen Sudweyher Wehrmänner kein Wasser mehr durch die inzwischen zu einem anderen Brunnen verlegte Leitung zur Brandstelle zu pumpen brauchten. Die Sudweyher halfen auch beim Verlegen einer Nachschubleitung von dem Brunnen an der Schule bis zum Tanklöschfahrzeug.

Dann machte man sich ans Bergen des Inventars. Auch Kleidungsstücke und Einmachgläser brachten die Feuerwehrmänner ins Freie. Dabei leisteten die Sudweyher Preßluftatmer gute Dienste. Dank des mutigen Eingreifens der Wehrmänner konnte so der größte Teil der Habe von Frau Daneke und der zur Miete wohnenden Familie Sack gerettet werden.

Bei diesem Einsatz wurden die Erfahrungen der Feuerwehrmänner mit den Schaulustigen um ein weiteres trauriges Kapitel bereichert. Als der schwankende Schornstein wegen der Einsturzgefahr eingerissen werden sollte, mußte man schon zu drastischen Maßnahmen greifen, um Platz zu schaffen. Auf Anordnung von Kreisbrandmeister Sievers wurde der Wasserstrahl eines Rohres in den blauen Himmel gehalten. Der darauf niederkommende Nieselregen schaffte dann, was viele bittende und mahnende Worte nicht vermocht hatten. Das Publikum machte Platz für die Löscharbeiten.

Durch die Fenster werden Möbelstücke in Sicherheit gebracht.

Links im Bild Heinrich Bomhoff, langjähriger stellvertretender Gemeindebrandmeister in Sudweyhe (Anmerkung des Webmasters).