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Bericht der Kreiszeitung vom 03.02.07

zum Einsatz  "Lagerhallenbrand" in Dreye

 

Großfeuer vernichtet Bootshalle
 
Brandstiftung in Dreye: Schaden: 250 000 Euro / Feuerwehr verhinderte Schlimmeres / Zeugen gesucht
 

DREYE (sie)Großalarm für alle Weyher Feuerwehren: Ein Feuer in Dreye vernichtete gestern die Bootshalle des Segelvereins "Wiking" hinter der leer stehenden Gaststätte "Im Krug zum grünen Kranze". In Flammen gingen alle der rund 40 Boote auf, die der Verein dort untergestellt hatte - der Schaden: 250 000 Euro, der immaterielle Schaden, Arbeit von vielen Jahren, ist nicht bezifferbar. Die Kriminalpolizei geht von Brandstiftung aus, zumal die Ermittler gestern Spuren von Brandbeschleunigern gefunden haben.

 

Kurz nach Mitternacht hatten Anwohner Rauchentwicklung gemeldet. Um 0.17 Uhr traf die Dreyer Ortswehr ein. Brandmeister Günter Schierenbeck alarmierte alle Ortswehren, die Schlauchwagen-Teams aus Bramstedt und Heiligenrode sowie die Schnelle Eingreifgruppe des DRK, denn es galt unter anderem 15 Anwohner zu evakuieren und im Gerätehaus zu versorgen.

Insgesamt rund 140 Feuerwehrleute verhinderten - teilweise unter Atemschutz - Schlimmeres. Nachdem die Halle, so Weyhes Gemeindebrandmeister, Norbert Warnke, "durchzündete", seien die Flammen 20 Meter hoch in die Luft geschossen. Der Funkenregen ging auf die Häuser der benachbarten Grundstücke nieder. Die Hitze sei extrem gewesen, berichtete der Feuerwehrmann. Das Gebäude, die ehemalige Kantine des Unternehmens "Jute" in Delmenhorst "war nicht mehr zu retten", bedauerte Warnke. Die Feuerwehr konzentrierte sich deshalb auf die Wohnhäuser und auf die 15 Meter entfernte Halle, in der hochwertige Landmaschinen lagern.

Vereinsmitglieder wie Ingrid Osterhorn aus Bremen suchten gestern in den Trümmern der niedergebrannten Halle Reste ihrer Boote. "Mein Vollholz-Pirat hieß ‚Kleine Brise‘", sagte sie mit feuchten Augen. Ein Vereinsmitglied aus Dörverden ergänzt: "Die gesamte Jugendarbeit ist am Boden zerstört, denn neben einigen größeren Booten, darunter zwei Küstenkreuzer und ein altes Lütt-Fischerboot, waren vor allem Einsteiger-Jollen untergestellt."

Das besonders Tragische: Am Vorabend hatte ein ehemaliges Vereinsmitglied sein Boot eingestellt, weil er nach seiner Ausbildung wieder aktiv werden und sich im Verein engagieren wollte. Der Dörverdener: "Sein Boot kam rein, zwei Boote der Jugendarbeit kamen noch am Abend raus." Jetzt ist das Boot ein Opfer der Flammen geworden.

Die Löscharbeiten zogen sich bis 6.30 Uhr hin. Allerdings musste die Feuerwehr noch einmal gegen 9 Uhr in die Landmaschinen-Halle, weil versteckte Glutnester die Balken in Brand zu setzen drohten, resümierte Ortsbrandmeister Günter Schierenbeck.

 

[03.02.2007 / Kreiszeitung]