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Bericht der "Regionalen Rundschau" vom 12.06.2008

zur Alarmübung in Dreye

 

Viel Rauch, 69 Feuerwehrleute, kein Feuer


Brandbekämpfer arbeiteten bei Übung in Dreye zusammen / Zehn Fahrzeuge dabei im Einsatz

Von unserem Mitarbeiter
Klaus Börsch

 

WEYHE-DREYE. Ganz im Zeichen der Ortsfeuerwehren stand am Dienstagabend der Ortsteil Dreye. "Gebäudebrand im Gewerbegebiet auf dem Gelände von Dachdecker-Einkauf", so war der Wortlaut der Meldung, die um 19.06 Uhr die Freiwillige Feuerwehr in Dreye erreichte. Sofort wurden auch die Ortsfeuerwehren in Sudweyhe, Kirchweyhe und Lahausen alarmiert.

"Heiliger Sankt Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ andere an." Dieses Stoßgebet mag wenige Augenblicke später wohl so mancher Weyher Bürger angesichts der in Richtung Gewerbegebiet rauschenden Einsatzfahrzeuge von sich gegeben haben. Denn den Beobachtern des Szenarios wie auch den Besatzungen der Löschzüge blieb bis dahin verborgen, dass es sich bei dieser Alarmfahrt lediglich um eine Übung handelte.

Bereits drei Minuten nach Auslösen des Alarms trafen die ersten Löschfahrzeuge der Dreyer Ortsfeuerwehr ein. Während die Kollegen aus Lahausen, Sudweyhe und Kirchweyhe nach wenigen Minuten ebenso ihr Ziel erreichten, koordinierte der stellver-tretende Dreyer Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Lars Schuhmacher das Vorgehen der Brandbekämpfung.

Nachdem die Feuerwehrleute ihre Ausrüstung angelegt hatten, inklusive Atemschutzmasken und Sauerstoffgeräten, betrat ein Teil der Feuerwehrleute die über 1000 Quadratmeter große Lagerhalle, um eventuell verletzte Personen herauszuholen. Die von Nebelmaschinen simulierte Rauchentwicklung sorgte für acht, teils "ohnmächtige" Mitarbeiter, die von den Brandbekämpfern vorrangig gerettet werden mussten. Erst dann, als keine "Menschen oder andere Lebewesen" mehr in der Halle vermutet wurden, hieß es "Wasser marsch". Wegen des Übungscharakters der Aktion verzichtete Einsatzleiter Schumacher auf reales Löschen und ließ das Wasser nicht aus den Löschschläuchen, was dem Inventar der Lagerhalle äußerst gut bekam.

Im Ernstfall hätten nämlich die Feuerlösch-Kreiselpumpen bei einem solchen Brand der mittleren Kategorie einen Druck von acht Bar aufgebaut und damit zwangsläufig auch Schäden an Materialien und Produkten verursacht. Aus fünf C-Rohren hätten etwa 800 Liter Wasser pro Minute die Strahlrohre verlassen, um dem Feuer den Garaus zu machen. Trotzdem kletterten die Feuerwehrleute aber über eine Leiter aufs Hallendach und bereiteten sich auf einen Einsatz im oberen Bereich des Gebäudes vor - schließlich gehörte das zum Übungsprogramm.

Nach dem erfolgreichen "Löschen des Brandes" wurde mit einer speziellen ventilatorähnlichen Maschine der verbliebene reale Rauch abgesaugt. Damit hatten die Einsatzkräfte der vier Weyher Ortsteile den Übungszweck bereits nach 25 Minuten erfüllt.

Beindruckend fanden Beobachter der Übung den hektikfreien Ablauf aller Phasen der Aktionen. Abschließend zog Lars Schuhmacher eine entsprechend positive Bilanz dieser Alarmübung und dankte den 69 Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. Um 20 Uhr erklärte die Einsatzleitung die Übung für beendet.

Insgesamt kamen zehn Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatz. Neben drei Tanklöschwagen mit je 1800 Liter Fassungsvermögen und vier Löschfahrzeugen anderer Art waren ein Mannschaftstransportwagen, ein Gerätewagen für Messungen sowie der Einsatzleitwagen vor Ort. Beobachter der Übung zogen am Dienstagabend folgendes Resümee: Die Bürger Weyhes können bezüglich der Brandbekämpfung ruhig schlafen. Ihre Ortsfeuerwehren sind untereinander teamfähig, gut zu koordinieren und verstehen ihr Handwerk.